Ernährung
Ernährungstherapie
Bei einem Zusammenhang von Aphthen mit gewissen Nahrungsmitteln wie Orangen, Schokolade oder Walnüssen sollte man diese soweit als möglich meiden.
Wegen verstärkter Schmerzen verzichtet man am besten auf scharf gewürzte Speisen (Curry, Paprika, Pfeffer), saure Sachen und Obstsäfte. Aggressive Säuren enthalten Johannisbeeren, Orangen, Rhabarber und Ananas, häufig auch Tomaten. Konzentriertes Salz reizt die Schleimhaut. Dazu zählen gesalzene Nüsse, Räucherwaren und Chips. Knuspriges und harte Nahrungsmittel können durch die scharfen Kanten kleine Verletzungen verursachen. Problematisch sind für die Betroffenen mit Aphthen daher Knäckebrot, gerösteter Toast, Zwieback, Chips, harte Brotrinden und ähnliches.
Übrigens: Auch Alkohol und Kohlensäure zählen zu den reizenden Stoffen!
Naturheilverfahren bei Aphthen
Da mechanische Verletzungen die Entstehung von Aphthen begünstigen, ist bei chronischen Beschwerden ein Besuch beim Zahnarzt angeraten. Ungünstig stehende Zähne, Füllungen mit scharfen Rändern, schlecht sitzende Kronen, Spangen und Zahnersatz sollten überprüft und neu angepasst werden.
Enspannungsverfahren
Bei einigen Menschen verstärkt sich die Aphthenbildung, wenn sie Stress haben. Sie können dem vorbeugen, indem sie bewusst mit Ihren Kräften umgehen. Erlernen Sie ein Entspannungsverfahren, damit Sie nach einem stressigen Tag wieder runterschalten können. Möglichkeiten gibt es viele: Progressive Muskelentspannung/-relaxation (PMR), Autogenes Training (AT), Meditation, Yoga.
Naturheilverfahren, die bei Aphthen helfen können
Schulmedizin
Die Schulmedizin behandelt bei Apthen die Symptome: man hemmt die lokale Entzündung und beugt Zusatzinfektionen vor.
Entzündung
Bei kleineren Aphthen kann der Körper selbst regulierend eingreifen. In schlimmeren Fällen hilft man nach. Pentoxifyllin lindert Entzündungen und fördert gleichzeitig auch die Durchblutung.
Kortikosteroide sind die bei Aphthen am häufigsten angewendete Behandlungsmethode, wenngleich keine statistischen Daten hierzu vorliegen. In schwersten Fällen ist eine lokale Therapie mit immunhemmenden Substanzen indiziert, z.B. starke Kortikoide wie Volon-A-Haftsalbe. Systemische Kortikosteroide wie Prednison sollten nur im Notfall zum Einsatz kommen.
Wenn die Behandlung nicht anschlägt, setzt man das Immunsystem außer Kraft (Colchicin, Methotrexat, Azathioprin, Ciclosporin). Amlexanox, ein Stoff der bei Allergien eingesetzt wird, hilft auch in diesem Fall häufig.
Nicht immer führt die Immunhemmung bei Aphthen zum Ziel. Manchmal braucht die Abwehr auch Unterstützung. Man setzt dazu Interferon-Alpha oder Levamisol ein.
Schmerzen
Schmerzen bei Aphthen können durch schmerzlindernde, anästhesierende Salben und Mundspülungen gelindert werden (z.B. Adstringenzien, Chlorhexidin, Polidocanolsalbe). Mundspülungen beschleunigen die Abheilung und verlängern die anfallsfreie Zeit.
Äußerlich anwendbare lokalanästhetische Wirkstoffe sind außerdem Lidocain, Benzocain und Macrogol-Laurylether.
Personen, die sich bei lokaler Empfindungslosigkeit leicht beißen, sollten keine lokal betäubenden Substanzen verwenden, da Bissverletzungen Aphthen auslösen!
Leichter Infekt: antiseptisch behandeln
Nicht nur bei akuten Infekten sind Präparate mit desinfizierenden Wirkstoffen sinnvoll. Sie helfen im Falle eines infektiösen Auslösers oder vermindern die Gefahr einer Zusatzinfektion im geschwächten Bereich. Antiseptika lässt man 1-3 min. lokal einwirken, danach ausspucken, nicht schlucken!
Antiseptisch wirken etwa Lösungen mit Polyvidon-Iod, Chlorhexidinbis(D-gluconat), Hexetidin, Silbernitrat, Wasserstoffperoxid, Gentianaviolettmeist, Benzydamin-HCl, Cetylpyridiniumchlorid. Letzteres ist nebenbei auch schmerzlindernd. Policresulen ist eigentlich für vaginale Infektionen vorgesehen. Es ist antiseptisch sowie auch adstringierend und damit auch für Aphthen im Mundbereich geeignet.
Schwere Infekte
Trotz Fehlen eines Hinweises auf bakterielle Infektionen bei Aphthen hat sich eine antibiotische Behandlung von Aphthen vielerorts durchgesetzt. Bei schweren Zusatzinfektionen mit Bakterien sind Antibiotika dringend nötig. Oberflächlich aufgetragene Tetracycline beschleunigen die Ausheilung der Aphthen und vermindern die Schmerzen.
Jedoch hemmen Antibiotika oft die Immunantwort und sie begünstigen aggressive sowie resistente Keime. Hier muss der mögliche Nutzen mit zahlreichen Nachteilen und Nebenwirkungen (Durchfall, Übelkeit/Erbrechen, Hautausschläge uvam.) abgewogen werden.
Mittel der Wahl bei einer schweren Stomatitis aphthosa durch Herpes-Viren ist das Virostatikum Aciclovir.
Heilung fördern
Dexpanthenol ist mit dem Vitamin B5 verwandt. Das Vitamin unterstützt den Hautstoffwechsel und fördert die Heilung der Aphthen.