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Weitere Therapien: Erbrechen

Was sonst noch hilft

Wie man harmloses Erbrechen mit Heilpflanzen und homöopathischen Mitteln behandelt, haben Sie bereits auf der vorigen Seite erfahren! Erbrechen nimmt einem meist den Appetit auf Essen. Welche Nahrung sich zum langsamen Kostaufbau eignet und wie die Schulmedizin Erbrechen behandelt, können Sie auf dieser Seite nachlesen!

Ernährung

Bei Erbrechen wehrt sich der Magen gegen Nahrung. Auf feste Nahrung verzichtet man daher zunächst vollständig.

Die Flüssigkeits- und Mineralverluste sollte man – wenn möglich – ergänzen und zumindest schluckweise trinken (Kamillentee oder stilles Mineralwasser). Man kann die Getränke später auch süßen (z. B. Traubenzucker oder Honig). Manchmal wird auch (fettfreie) Gemüsebrühe vertragen.

Zu meiden ist zu Kaltes oder zu Heißes und Getränke mit Kohlensäure.

Wenn das Erbrechen beendet ist, beginnt man vorsichtig mit einem Kostaufbau:

  • Bananenpüree
  • geriebene Äpfel
  • Zwieback und Kamillentee

Später kann man versuchen:

  • gedünstete Karotten
  • gekochte Kartoffeln

Fett wird sehr schlecht vertragen und sollte daher generell weg gelassen werden.

Naturheilverfahren

Wärme

Feuchtwarme Kompressen auf den schmerzenden Stellen des Bauchs entkrampfen die Muskeln. Auch die gute alte Wärmflasche leistet gute Dienste.

Psyche

Bei Menschen, die im Umgang mit ihrem eigenen Körper und dessen Bewertung Probleme haben („Körperschemastörungen“, „Dysmorphophobie“), sich hässlich fühlen oder gar selbst ablehnen, können Störungen der Nahrungsaufnahme, der Verdauung und auch des Behaltens von Nahrung beobachtet werden (Anorexie und Bulimie). Wenn die Psyche bei dem Problem Übelkeit und Erbrechen also mitspielt ist oft eine Psychotherapie/Verhaltenstherapie das beste Mittel. Bei Nervosität helfen auch Entspannungsübungen über die schlimmsten Klippen hinweg (Progressive Muskelentspannung nach JakobsonAutogenes TrainingMeditationAtemtherapieYogaQigong).

Ordnungstherapie

Eine große Rolle bei den psychosomatischen Auslösern spielen auch die Überforderungen der Menschen durch eine zunehmend automatisierte, mechanisierte (Arbeits-)Welt, die unserem Organismus die Ruhe für eine geordnete, entspannte Ernährung und Verdauung nicht mehr lassen. Hier muss man bewusst Ordnung in das Chaos bringen und aktive Freizeit einplanen.

Mikrobiologische Therapie

Bei verdorbenen Lebensmitteln entgleist kurzfristig die Darmflora: die Invasoren übernehmen die Regie. Auch bei der folgenden antibiotischen Therapie erfolgt ein schwerer Eingriff: der totale Kahlschlag. Hier hilft eine Therapie mit den richtigen Bakterien/Hefen um ein natürliches Klima herzustellen, das die Ansiedlung der natürlichen Bakterien fördert.

Akkupunktur/Akupressur

Die Traditionelle Chinesische Medizin behandelt Übelkeit erfolgreich mit Akupunktur. Vorher muss allerdings die Ursache der Übelkeit gefunden werden! Keine Nadeln zur Hand? Auch das ist kein Problem. Akupressur ist der kleine Bruder der Akupunktur. Hier werden die entsprechenden Punkte lediglich mit dem Finger gedrückt. Sie sind leicht aufzufinden:

  • Punkt1 HH6-Punkt (Neiguan) liegt in der Mitte der Pulsregion drei Finger breit unter dem Handgelenk zwischen den Sehnen. Der Punkt wirkt krampflösend und entspannend auf die Darmbewegung, die Atmung wird vertieft. Nützlich ist der Punkt auch in der Schwangerschaft und bei Reiseübelkeit.
  • Punkt 2 Ren12 (Zhongwan, Magenmitte): in der Mittellinie des Oberbauchs zwischen Brustbein und Nabel. Von hier wird das Sonnengeflecht beeinflusst. Der Punkt wird mit dem Daumen tief gedrückt, dabei tief gegen den Druck atmen.
  • Punkt 3 Ren13 (Shangwan, Mageneingang) liegt über Punkt 2 zum Brustbein hin (auf dem Magen). Dieser Punkt regt die Zwerchfellatmung an, entspannt den Mageneingang und wärmt.
  • Punkt 4 Ma45 (Lidui, „Schonungsloser Wechsel“) liegt auf der zweiten Zehe 1mm neben der Basis des Zehennagels (auf der von der großen Zehe abgewandten Seite). Der Punkt wird mit dem Fingernagel gedrückt, bis man den Schmerz fühlt. Er wird bei Übelkeit in Verbindung mit verdorbenem Magen und Kater aber auch bei Sodbrennen und Erbrechen verwendet.

Schulmedizin

Bei schwerem Erbrechen gibt es heute sehr wirksame und meist gut wirksame Medikamente:

  • Schwerpunkt Allergien und Entzündungen: z.B. Dimenhydrinat. Es ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und ist auch als Kaugummi verfügbar. Es wird häufig auch gegen die Reisekrankheit eingesetzt und dämpft den Brechreiz, macht allerdings müde. Hier müssen auch einige Gegenanzeigen beachtet werden.
  • Dämpfung der Nerven, z.B. Scopolamin: Auch dieser Naturstoff wird gegen die Reisekrankheit gegeben (in Form von Pflastern). Er muss exakt dosiert werden und ist verschreibungspflichtig.
  • Schnelle Magenentleerung z.B. mit Metoclopramid. Es fördert die Bewegungsaktivität des oberen Darmtrakts und des Magenpförtners. Damit beschleunigt es die Entleerung des Magens und beugt Erbrechen vor. Bei längerer Anwendung treten aber verschiedene Risiken auf. Ähnlich wirkt Domperidon.
  • Angriffspunkt Gehirn: z.B. Promethazin: wenn andere Maßnahmen nicht helfen, greift man zu diesem Mittel. Promethazin ist verfügbar als Tablette, Tropfen und Injektionslösung.
  • Beruhigung der Nerven speziell in den Eingeweiden: z.B. Ondansetron wird in der Krebstherapie und bei postoperativem Erbrechen eingesetzt.
  • Auf Ephedrin greift man nur in Notfällen zurück. Das Medikament unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz.
  • Benzodiazepine sind für Erbrechen durch psychische Vorgänge reserviert.
  • Bei „unstillbarem“ Erbrechen (z.B. durch Chemotherapie) kann man in vielen Fällen helfen. Manchmal sind dazu Kombinationen, zum Beispiel mit Kortikoiden und Ondansetron möglich.

Bei einigen Medikamenten tritt unter Umständen nur vorübergehend Übelkeit auf, besonders häufig bei Opiumderivaten wie Morphinhydrochlorid („Morphium“). Hier ist es ausnahmsweise sinnvoll, der Nebenwirkung durch anfängliche prophylaktische Gabe von Antiemetika vorzubeugen (wie auch gegen die Darmverstopfung, die diese Medikamente nahezu regelmäßig auslösen, Darmbewegung anregende Medikamente gegeben werden). Das Erbrechen als Nebenwirkung einiger Medikamente verliert sich meist nach einiger Zeit.

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