Heilpflanzen bei Abwehrschwäche
Verschiedene pflanzliche Präparate (Tropfen oder Tabletten) regen die körpereigene Abwehr an: Sie enthalten oft Extrakte aus Echinacea (Sonnenhut), Eupatorium (Wasserdost), Thuja (Lebensbaum), Baptisia (Indigo) oder Taigawurzel (Eleutherococcus). Die Inhaltsstoffe werden auch als homöopathische Arzneimittel angeboten:
Als Immunmodulatoren bei Erkältungen wurde die Wurzel des bleichen Sonnenhuts (Echinacea pallida) und das Kraut des purpurnen Sonnenhuts (Echinacea purpurea) von der Kommission E positiv bewertet.
Die Taigawurzel (Eleutherococcus senticosus) aus der Efeufamilie eignet sich besonders für die Rekonvaleszenz. Zahlreiche, meist russische Arbeiten, belegen seine immunmodulierenden/immunstabilisierenden Wirkung und die Erhöhung der Stressresistenz. Daneben werden ihr eine Antiermüdungswirkung und Leistungssteigerung zugeschrieben.
Propolis – ein Bienenharz – enthält natürliche Antibiotika und scheint sehr nützlich in der Lokaltherapie (Wundbehandlung, Akne, Aphten).
Wasserhanf (Eupatorium perfoliatum) und Wasserdost (Eupatorium cannabinum) wirken immunstimulierend im Zusammenhang mit Erkältungen, akuter Bronchitis und verstopften Atemwegen.
Mistel (Viscum album) wird zur unspezifischen Steigerung des Immunsystems in geringen Konzentrationen injiziert. Höhere Dosen setzt man in der Krebstherapie gegen bösartige Tumore ein.
Sehr populär sind auch wässrige Auszüge aus Arnika (Arnica officinalis), Ringelblumen (Calendula officinalis) und Kamille (Chamomilla recutita). Zunehmende Verbreitung findet in den letzten Jahren auch der Auszug aus der Kapland-Pelargonie (bekannter unter dem Namen Umckaloabo). Sie enthält Bestandteile, die sowohl das Immunsystem stärken, als auch antibakteriell wirken.
Medizinische Hefe besteht aus lebendigen Bäckerhefezellen (Saccharomyces cerevisiae) oder deren Zellwänden. Sie fördert die Immunantwort. Ihre Hauptanwendung liegt in der Behandlung von Durchfällen und Hautkrankheiten in Folge von Immunschwäche.
Bei einer "Anpassungsstörung" ist die Selbstregulation des Körpers gestört und er kann sich nur schwer an Veränderungen und Herausforderungen anpassen, denn dazu ist eine energieverzehrende Reaktion erforderlich. Besonders geschwächte Personen zeigen Anpassungsstörungen. Sie sind in Folge dessen besonders anfällig für weitere Erkrankungen.
"Adaptogene Präparate" sollen den Körper bei der Abwehr von verschiedenen Stressoren (Kälte, Hitze, Keime, Belastungen, Stress) stärken. Die längste Tradition hat hier der Ginseng (Panax ginseng). Neben Stärkung der psychischen Ausgeglichenheit wird er für die geistige und körperliche Spannkraft, bei Rekonvaleszenz und Infektanfälligkeit eingesetzt. Tragant (Astragalus membranaceus) soll ebenfalls immunstimulierend wirken, allerdings gibt es noch keine größeren Studien darüber.
Sowohl Knoblauch als auch Obstessig bieten beste Möglichkeiten heilend und vorbeugend wirksam zu sein. Sie sollten regelmäßig verzehrt oder eingenommen werden. Die Wirkstoffe des Knoblauchs: Alliin, Allicin sowie die Aktivbiostoffe Flavonoide, sind antibiotisch wirksam.
Reizkörper- oder Counterirritans-Therapie
Diese setzt auf die scharfen, entzündungserregenden oder zellgiftigen Inhaltsstoffe, die das Immunsystem auf diese Art stimulieren sollen. Zu nennen wären hier die Chili-frucht (Capsicum), Tiergifte (Bienengift, Spanische Fliege), Seidelbast (Daphne mezerium), Wolfsmilchgewächse (Euphorbia), Schwarzer Senf (Sinapis nigra) und Terpentin aus Kiefernarten (Pinus spec.). Allerdings sind diese Mittel meistens auch sehr giftig und führen zu einer (gewollten) Schädigung der Haut. Sie haben daher heute einen geringen Stellenwert.