Praktische Anwendung: Produkte & Hausmittel
Anisextrakt oder -öl ist in vielen Hustenmitteln und anderen Arzneizubereitungen enthalten. Bekannt ist die Anisöl-Ammoniak-Weingeistmischung, die Bestandteil von Hustensäften oder Hustentropfen ist. Brusttees, Hustentees, Abführtees und blähungslindernde Tees enthalten ebenfalls Anis. Zur Geruchs- und Geschmacksverbesserung wird Anis auch anderen Teemischungen zugesetzt. In Kombinationspräparaten von Fertigarzneimitteln ist Anis ebenfalls enthalten.
Hausmittel: Richtige Zubereitung
Tee: Tagesdosis 3 g reife Früchte, maximale Tagesdosis 5 g Früchte oder 0,3 g Öl.
Zur äußeren Anwendung (für Inhalation) können Zubereitungen mit 5–10 % ätherischem Öl angewendet werden.
Zubereitung des Tees
Ein gehäufter Teelöffel zerstoßener Anisfrüche wird mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen und sollte 10 min. lang ziehen. Davon sollte morgens und/oder abends eine Tasse getrunken werden. Dieser Tee fördert die Schleimlösung. Gegen Magen- und Darmbeschwerden kann man mehrmals täglich 1 Esslöffel Teeaufguss einnehmen. Auch Säuglinge und Kleinkinder können (evtl. in der Flasche) 1 Teelöffel Teeaufguss zu sich nehmen.
Da lose oder in Teebeuteln erhältliche Kräutertees (darunter auch der des Anis) mit krankheitserregenden Mikroorganismen belastet sein können, ist es unbedingt notwendig, diese mit sprudelnden, kochendem Wasser zu übergießen und die angegebene Ziehdauer einzuhalten.
Ätherisches Öl
Die Tagesdosis beträgt 0,3 g. Zur inneren Anwendung kann man 3 Tropfen auf einem Stück Zucker einnehmen. Zur äußerlichen Anwendung kann man 3 bis 5 Tropfen Anisöl in heißem Wasser 10 bis 15 min. lang einatmen.
Aufbewahrung
Wegen der hohen Schmelztemperatur von Anethol ( 21°C) kristallisiert Anisöl leicht beim Abkühlen. Anisöl muss vor Licht geschützt und in verschlossenen Behältern aufbewahrt werden, da trans-Anethol bei Raumtemperatur unter Lichteinfluss zu Dianethol (4,4’-Dimethoxystilben, einem Östrogen) und teilweise zu cis-Anethol reagiert. Dieses ist 10- bis 20mal giftiger als das trans-Anethol. Der Höchstgehalt an cis-Anethol darf daher nur 0,5 % betragen.
Bei gleichzeitigem Zutritt von Luftsauerstoff findet eine Oxidation zu Anisaldehyd statt. Bei altem Öl sinkt die Erstarrungstemperatur. Daher ist diese ein gut geeignetes Qualitätsmerkmal des Anisöls.