Ihr Portal für Gesundheit,
Naturheilkunde und Heilpflanzen

natürlich gesund

Anis

0
0
Getrocknete Anisfrüchte helfen bei Husten.
© Wikipedia

Anis: Ätherisches Öl mit unverwechselbarem Geruch

Beliebt ist Anis zur Linderung von Verdauungsbeschwerden und bei Atemwegsinfekten wie Husten.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, phytotherapeutischen Fachliteratur erstellt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem Heilpflanzen-Experten Prof. Dr. Michael Wink.

Quellen ansehen >

Anis: Das Wichtigste im Überblick

Anis (Pimpinella anisum) ist seit Jahrtausenden bekannt, selbst bei Ausgrabungen im römischen Kolosseum wurden Anisfrüchte gefunden. Für medizinische Zwecke werden die reifen getrockneten Früchte und das ätherische Öl der reifen Früchte (Anisi aetholerum) verwendet.

Der Hauptinhaltsstoff der Anisfrüchte ist das wohlschmeckende ätherische Öl trans-Anethol. Besonders beliebt ist Anis zur Linderung von Verdauungsbeschwerden und bei Erkältungen, besonders Husten. Neben vielen Arzneimittelpräparaten ist Anisöl oft Bestandteil medizinischer Bäder. Dennoch sollte man die Nebenwirkungen beachten.

Wie gut hilft Anis?

Anis ist ein traditionelles Hustenmittel bei Atemwegskatarrh (Erkältungen und Grippe, Husten, Bronchitis) zur Linderung des Hustenreizes und Förderung des Auswurfs. Daneben sorgt es für eine Steigerung der Produktion der Verdauungssäfte und wird bei allgemeinen Verdauungsbeschwerden sowie Blähungen eingesetzt. 

Anisöl entspannt die glatte Muskulatur und wirkt daher sehr wahrscheinlich auch gegen Magen-Darmkrämpfe.

Hinweis: Damit das ätherische Öl aus den Früchten austreten kann, sollten die Früchte unmittelbar vor der Verwendung gequetscht werden.

Alle Anwendungen im Überblick, sortiert nach Wirksamkeit

Hinweis: die möglichen Anwendungsgebiete (Indikationen) sind drei verschiedenen Kategorien zugeordnet, je nach Studienlage.

Eine ausführliche Definition erhalten Sie, wenn Sie mit der Maus über die jeweiligen Blätter fahren.

Gesicherte Wirksamkeit
Wirksamkeit laut Erfahrungsheilkunde
Bisher keine Beweise zur Wirksamkeit, aber Potenzial

Heilwirkung von Anis

Nach der Monographie der Kommission E hat Anis folgende Wirkung

  • expektorierend („Auswurf fördernd“, dadurch wird der Schleim vermehrt abtransportiert)
  • schwach krampflösend (spasmolytisch)
  • antibakteriell

Anis wirkt außerdem blähungslindernd (karminativ), was auf der krampflösenden Wirkung beruht. Allerdings ist diese Wirkung nicht so stark wie z. B. bei Kümmel- oder Fenchelöl.

Zu weiteren Wirkungen von Anis gibt es folgende Erkenntnisse:

Östrogene Wirkung von Anis

Pimpinella anisum ist seit Jahrtausenden auch wegen seiner östrogenen (Östrogen = weibliches Geschlechtshormon) Wirkung bekannt. Die östrogene Eigenschaft des Anisöls kommt vermutlich durch nicht sachgerechte Lagerung zustande, denn unter Einwirkung von Licht entsteht aus trans-Anethol das hormonell aktive 4,4’-Dimethoxy-stilben.

Anis zur Anwendung gegen Hautpilze

Laboruntersuchungen konnten eine antimykotische und eine schwache antibakterielle Aktivität nachweisen. Das ätherische Öl von Anis wirkte im Labor gegen Hefe- und Hautpilze.

Anis zur Symptomlinderung von Verschleimungen

Im Tierversuch zeigte das etherische Öl aus Pimpinella anisum eine krampflösende sowie eine Bronchien-weitende Eigenschaft. Daneben wurde auch die Sekretabgabe in den Atemwegen angeregt. Das dürfte bei Verschleimungen symptomlindernd wirken. 

Praktische Anwendung: Produkte & Hausmittel

Anisextrakt oder -öl ist in vielen Hustenmitteln und anderen Arzneizubereitungen enthalten. Bekannt ist die Anisöl-Ammoniak-Weingeistmischung, die Bestandteil von Hustensäften oder Hustentropfen ist. Brusttees, Hustentees, Abführtees und blähungslindernde Tees enthalten ebenfalls Anis. Zur Geruchs- und Geschmacksverbesserung wird Anis auch anderen Teemischungen zugesetzt. In Kombinationspräparaten von Fertigarzneimitteln ist Anis ebenfalls enthalten.

Hausmittel: Richtige Zubereitung

Tee: Tagesdosis 3 g reife Früchte, maximale Tagesdosis 5 g Früchte oder 0,3 g Öl.

Zur äußeren Anwendung (für Inhalation) können Zubereitungen mit 5–10 % ätherischem Öl angewendet werden.


Zubereitung des Tees

Ein gehäufter Teelöffel zerstoßener Anisfrüche wird mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen und sollte 10 min. lang ziehen. Davon sollte morgens und/oder abends eine Tasse getrunken werden. Dieser Tee fördert die Schleimlösung. Gegen Magen- und Darmbeschwerden kann man mehrmals täglich 1 Esslöffel Teeaufguss einnehmen. Auch Säuglinge und Kleinkinder können (evtl. in der Flasche) 1 Teelöffel Teeaufguss zu sich nehmen.

Da lose oder in Teebeuteln erhältliche Kräutertees (darunter auch der des Anis) mit krankheitserregenden Mikroorganismen belastet sein können, ist es unbedingt notwendig, diese mit sprudelnden, kochendem Wasser zu übergießen und die angegebene Ziehdauer einzuhalten.

Ätherisches Öl

Die Tagesdosis beträgt 0,3 g. Zur inneren Anwendung kann man 3 Tropfen auf einem Stück Zucker einnehmen. Zur äußerlichen Anwendung kann man 3 bis 5 Tropfen Anisöl in heißem Wasser 10 bis 15 min. lang einatmen.

Aufbewahrung

Wegen der hohen Schmelztemperatur von Anethol ( 21°C) kristallisiert Anisöl leicht beim Abkühlen. Anisöl muss vor Licht geschützt und in verschlossenen Behältern aufbewahrt werden, da trans-Anethol bei Raumtemperatur unter Lichteinfluss zu Dianethol (4,4’-Dimethoxystilben, einem Östrogen) und teilweise zu cis-Anethol reagiert. Dieses ist 10- bis 20mal giftiger als das trans-Anethol. Der Höchstgehalt an cis-Anethol darf daher nur 0,5 % betragen.

Bei gleichzeitigem Zutritt von Luftsauerstoff findet eine Oxidation zu Anisaldehyd statt. Bei altem Öl sinkt die Erstarrungstemperatur. Daher ist diese ein gut geeignetes Qualitätsmerkmal des Anisöls.

Wirkstoffe

Früchte: Bis zu 5 % ätherisches Öl mit trans-Anethol als Hauptwirkstoff (bis zu 90 %), der für Geschmack und Geruch verantwortlich ist.

Weitere Bestandteile:

  • Bis zu 4 % Estragol (Methylchavicol)
  • Anisketon
  • Anisaldehyd
  • Anissäure
Fragen Sie den PhytoBot!
x
Bitte deaktivieren Sie Ihren Adblocker!
Um unsere hochwertigen Artikel schreiben und bezahlen zu können, sind wir auf Werbeeinnahmen angewiesen.
Wir zeigen aber keine nervige Werbung und legen Wert auf eine Ausgewogenheit zwischen informativem Text und Werbebannern.
Probieren Sie es aus. Danke und weiterhin viel Erkenntnis beim Surfen auf PhytoDoc!
x