Heilwirkung von Arnika
Die Wirkungen von Arnika sind vielfältig:
- schmerzhemmend bei Entzündungen (analgetisch)
- entzündungshemmend (antiphlogistisch),
- keimhemmend (antiseptisch),
- durchblutungsfördernd (hyperämisierend)
- und hemmend auf das Pilzwachstum (antimykotisch).
Arnika: Spezialist gegen Entzündungen
Bei der äußerlichen Anwendung zeigen sich neben den antiseptischen Eigenschaften auch hautrötende und durchblutungssteigernde sowie schmerzstillende und wundheilende Effekte. In wissenschaftlichen Experimenten wurde gezeigt, dass vor allem der Inhaltsstoff Helenalin (ein Sesquiterpenlacton) das Entzündungsgeschehen hemmt. Dabei hat Arnika einen sehr weiten Anwendungsbereich, denn Entzündungen kommen im Rahmen verschiedener Erkrankungen vor, zum Beispiel ganz akut bei Sonnenbrand, Infektionen, Wunden und Verletzungen oder schleichend wie bei Arthrose und Arthritis.
Verletzungen
Wassereinlagerungen in der Haut oder an den Gelenken sind neben Rötung und Schmerz deutliche Anzeichen einer Entzündung. Arnika hat eine lange Tradition in der Anwendung gegen Wunden und stumpfe Sportverletzungen (Blutergüsse, Prellungen, Verstauchungen) und Entzündungen (Verbrennungen, Sonnenbrand, Windeldermatitis und andere mehr). Auch bei diversen Schwellungen („Lymphödem“) und geschwollenen Beinen wird Arnika oft empfohlen. Behandelt wird dann mit Arnika-Umschlägen oder -Salben. Erste Ergebnisse unter kontrollierten klinischen Bedingungen bestätigen die Vermutung:
- Ein Arnikaprodukt wurde bei 20 Sportlern in einer doppel-blinden und Placebo-kontrollierten klinischen Studie getestet. Die Sportler wurden einem heftigen Lauftraining unterzogen. Üblicherweise entstehen nach diesen extremen Beanspruchungen in den folgenden Tagen Muskelschmerzen. Die Sportler in der Arnika Gruppe hatten 3 Tage später weniger Schmerzen. Allerdings blieben die Marker für Muskelschäden und Entzündung bei beiden Gruppen unverändert.
- Unter experimentellen Bedingungen wurden freiwilligen Versuchsteilnehmern mit einem Laser verschiedene exakt gleiche Verbrennungen zugefügt (7 mm im Durchmesser). Die Rötungen wurden mit verschiedenen Mitteln behandelt. Arnika-Salbe schnitt bei der Heilungsgeschwindigkeit besser ab als das Placebo und ein Präparat mit 1 % Vitamin K/Retinol. Leider war die Studie nur sehr klein, so dass die Aussagekraft gering ist.
Es gibt eine ganze Anzahl klinischer Studien zum Thema Verletzung/Schmerzen. Die Ergebnisse fielen nicht einhellig positiv aus, daneben lässt sich auch die Studienqualität noch verbessern. Daher fordern die Fachleute weitere Untersuchungen.
Arthrose
Bei Arthrose ist der Knorpel geschädigt. Bei tiefen Abnutzungen liegen feine Nervenendigungen frei. Primär plagen die Patienten Schmerzen, später können Entzündungen mit Gelenkschwellungen hinzutreten. Damit sind auch Gelenkschmerzen klassische Szenarien für eine Arnika-Anwendung. In den theoretischen Vorversuchen beeinflusste Arnika die entzündliche Reaktion und den zerstörerischen Prozess enzymatischen Knorpelabbaus oder oxidativen Entzündungsschadens. Was sagt die Klinik zur Wirksamkeit?
- In einer Studie wurde Arnica-Tinktur mit einem Ibuprofen-Gel verglichen. Die Patienten litten unter Arthroseschmerzen in der Hand. Arnika war in der Schmerzbekämpfung leicht vorteilhaft (40 Punkte für Arnika versus 44 Punkte für Ibuprofen auf einer Skala von 100). Bei der Handfunktion waren beide Therapien vergleichbar (7,1 versus 7,5 auf einer Skala von 30). Nur bei den Nebenwirkungen schnitt Arnika deutlich schlechter ab (13 % versus 8 %).
Größere Studien müssen folgen, um diese ersten Erhebungen abzusichern.
Rheuma
Die entzündliche Aktivität bei Rheuma ist ungleich heftiger als bei den bisher genannten Zuständen. Die Kommission E hält dennoch einen Einsatz bei diesen Beschwerden für gerechtfertigt. Neben der antientzündlichen Wirkung könnte noch ein weiterer Effekt zur Linderung beitragen: Arnika findet nämlich auch als „Gegenreizmittel“ (Counterirritans) Anwendung. Ein Reiz auf der Haut soll über die Steuerung der Schmerzverarbeitung auf indirektem Wege eine Schmerzlinderung in der Tiefe des Gewebes bewirken. Studiendaten auf diesem Gebiet fehlen bisher.
Arnika: Ein Mittel bei Herz-/Kreislaufschwäche?
Traditionell setzte man Arnikatropfen auch als Stimulans von Herz und Kreislauf sowie bei Erschöpfung ein. In Tierexperimenten wurde die Herztätigkeit gefördert sowie die Atmung verstärkt und vertieft. So soll der berühmte Dichter Goethe sein Herzleiden mit Arnika behandelt haben. Bekannt ist heute allerdings, dass diese Wirkung nicht lange anhält. Daneben drohen Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen oder Blutdruckerhöhungen. Heute kommt daher eine innere Anwendung von Arnika wegen der Sicherheitsbedenken nicht mehr in Frage.