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Duftendes Valium

Bild einer Blüte
© wikipedia

Aromatherapie als Alternative zu Valium?

Benzodiazepine wie Valium werden trotz ihres hohen Suchtpotenzials noch häufig angewendet, dabei kann mit pflanzlichen Mitteln dieselbe Wirkung erzeugt werden.

Von: Dr. rer. nat. Ernst Grondal

Angstlöser und Einschlafhilfen

Benzodiazepine wie Valium sind immer noch weit verbreitet in der Verschreibungspraxis der Ärzte. Vor allem als Angstlöser und Einschlafhilfen werden sie gerne verschrieben. Der Nachteil dieser Substanz ist ihr Sucht machendes Potential. Zu lange eingenommen, wird es schwierig, das Medikament wieder abzusetzen.

Wirkungsweise von Benzodiazepinen

Die Wirkung erfolgt über ein Rezeptormolekül, das in der Zellmembran der Nervenzellen im Gehirn sitzt. Normalerweise bindet an diesen Rezeptor ein Molekül mit dem Namen GABA (gamma-Aminobuttersäure), das dazu führt, dass die Nervenzellen nicht mehr so stark feuern. Diese hemmenden Transmitterstoffe sind außerordentlich wichtig für die Regulation der Nervenaktivität. Ca. 30 % der Überträgerstoffe im Gehirn ist GABA. Benzodiazepine verstärken die Aktivität der Rezeptoren, sodass z.B. im Thalamus die Einleitung des Schlafs beschleunigt wird. Auch verschiedene Narkotika wirken über diesen Rezeptor.

Pflanzliche Alternativen

Neuere Untersuchungen haben jetzt gezeigt, dass es auch möglich ist, mit pflanzlichen Mitteln den GABA-Rezeptor zu beeinflussen und das ohne die suchterzeugende Komponente und ohne die teils erheblichen Nebenwirkungen der Benzodiazepine. An der Uni Bochum wurde bei einem Screening entdeckt, dass ein Inhaltsstoff des Jasmins an den GABA-Rezeptor bindet und ähnlich starke Wirkung entfaltet wie Valium. Dabei handelt es sich um den Duftstoff Vertacetal-couer aus Gardenia jasminoides. Um eine direkte Bindung an den Rezeptor zu erreichen, braucht man allerdings sehr hohe Konzentrationen dieses Duftstoffes. Doch schon in geringen Dosen ist er in der Lage, die Wirkung des körpereigenen GABA um das 5-fache zu verstärken. Das Interessante daran ist, dass der Duftstoff im Rahmen einer Aromatherapie angewendet werden kann. Er wird über die Lungen aufgenommen und mit dem Blut ins Gehirn transportiert. Dort bindet er an die Rezeptoren und verstärkt die Wirkung des körpereigenen GABA.

Wieviel dieses Duftstoffes im Jasminduft enthalten ist, geht leider nicht aus den Untersuchungen hervor. Aber wir haben hier einen starken wissenschaftlichen Beleg für die Wirkung der Aromatherapie. Traditionell wird Jasminöl in der Aromatherapie auch bei Angst, Antriebsmangel, Depressionen und Nervosität eingesetzt. Wenn auch die Konzentration des Duftstoffes in Jasminöl wahrscheinlich nicht ausreicht, um den vollen Effekt zu erzielen, werden doch in Zukunft gereinigte Öle oder leicht veränderte Substanzen für eine nebenwirkungsarme Therapie bereitstehen.

Übrigens gibt es noch einen weiteren pflanzlichen Stoff, der an den GABA-Rezeptoren angreift. Es ist die Valerensäure aus dem Baldrian, was die schlaffördernde Wirkung des Baldrians erklärt.

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